Strecke 3936: Wehrebrücke über die alte Wehre und die Eltmannshäuser Straße, Südostseite (Fotografiert im April 2014)

Das voraussichtlich 28 Millionen Euro teure Projekt sollte zu 85 % vom Land Hessen getragen werden, den Rest sollte die HLB Basis AG übernehmen. Außerdem gewährte das Land einen einmaligen Zuschuss von 8,9 Millionen Euro, der für das Gesamtkonzept gedacht war, der auch den Umbau des Bahn­hofsvorplatz, sowie das Parkhaus, einen Omnibusbahnhof und die Ver­kehrsführung der B 249 beinhaltet hat.

Die Hessische Landesbahn Basis AG beantragte als Bauherr am Donnerstag, den 5. Oktober 2007 die Planfeststellung für das Bauvorhaben "Reaktivierung SPNV Eschwege-Stadt" beim Regierungspräsidium in Kassel. Am 7. Juli 2008 war dieses genehmigt.

Am 19. September 2008 war der Spatenstich für das Gesamtkonzept bei der al­ten Wehreflutbrücke, in der Nähe der heute hier abzweigenden Nordkurve.

Während von Eschwege-West bis Eschwege die alte Kanonenbahn-Trasse ver­wendet werden konnte, musste für die Verbindung nach Göttingen die neue Nordkurve gebaut werden, wofür die Wehre und der Mühlgraben, die Alte Weh­re, überquert werden mussten. Dafür waren alleine zwei Brücken erforderlich. Kurz vor der Einfädelung in die Strecke von Bebra nach Göttingen wurde für die neue Nordkurve sogar ein Wohnhaus abgerissen. Für die Nordkurve wurde zusätzlich eine Verbindung der Richtungsgleise bei km 202,3 in die Nord-Süd-Strecke eingebaut, damit der Zug aus Richtung Göttingen nach Eschwege Stadt in die neue Strecke einfahren kann.

Nach Fertigstellung aller Strecken-Bauarbeiten erfolgte ab September 2009 die Inbetriebnahme und eisenbahntechnische Abnahme der neuen Strecken.

Die neuen Gleise, Südanbindung und Nordkurve und bis zum Stadtbahnhof, die jetzt mit Oberleitung versehen waren, wurden mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2009 offiziell und feierlich dem Verkehr übergeben.

Zusätzlich wurde bei der Einweihungsfeier sogar ein Flirt-Triebwagen der Cantus-Verkehrsgesellschaft auf den Namen "Eschwege" getauft.

Seit diesem Tag fährt auf der neuen Strecke der "Cantus", wie der Nah­verkehrszug von Bebra nach Göttingen hier heißt.

Die Weichen und Signale der Einfädelungen der neuen und "alten" Strecke, sowie dem Stadtbahnhof werden vom Stellwerk Ewf (Eschwege West Fahr­dienstleiter) bedient. Der Bahnhof Eschwege West ist seit dem 13. Dezember 2009 nur noch Betriebsbahnhof, da hier, durch den neuen Stadtbahnhof in Esch­wege bedingt, keine Personenzüge mehr halten.

Blick von oben auf die fertiggestellte Nordkurve bei Bing Maps (Satellit)
Mit freundlicher Genehmigung von Bing Maps (Satellit)